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Vorschau auf die World Money Fair

Endlich wieder Messe – jetzt erst recht!                                

„Endlich wieder Messe!“ - mit dieser Nachricht überraschten die Veranstalter der World Money Fair im April 2022 die Münzenwelt. Kurz zuvor war die weltgrößte Münzenmesse der Welt zum zweiten Mal wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Nicht nur die Verantwortlichen in Berlin, auch zehntausende Münzensammler in ganz Deutschland und dem Rest der Welt, sehnten sich nach einer Rückkehr zur Normalität, nach dem Stöbern in Wühlkisten, dem Fachsimpeln mit Gleichgesinnten oder dem Feilschen um den besten Preis. Doch die Internationale Sommermesse, die am 15. und 16. Juli 2022 erstmals in Berlin stattfand, war für viele Münzenfreunde kein vollwertiger Ersatz für die traditionelle Zusammenkunft zu Jahresbeginn im Estrel-Hotel, für die Show der Superlative mit Prägestätten aus aller Welt, hunderten Händlern und rund 15.000 Besuchern.

Viele Leser dieses Blogs werden mir höchstwahrscheinlich zustimmen, wenn ich sage: „Endlich wieder Messe!“ Und ich ergänze voller Freude: „Jetzt erst recht!“ Viel zu lange mussten wir auf eine „echte“ Messe verzichten. Viel zu lange fand die Numismatik ausschließlich zuhause statt, im einsamen Hobbyraum oder am Computer. Doch auch im Zeitalter der Digitalisierung ist das Münzensammeln ein Hobby der Begegnung, des Diskurses, der Gemeinschaft - und der Rituale.

Die World Money Fair war vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie ein solches Ritual. Sie war für viele Händler und Prägestätten der Fixpunkt im Jahreskalender, ähnlich wie Weihnachten oder Ostern. Sie war eine Gelegenheit, Geschäftspartner und Freunde wenigstens einmal pro Jahr zu treffen, neue Produkte aus nächster Nähe zu betrachten, neue Projekte im direkten Diskurs zu besprechen und danach ein Bier zu trinken. Für viele Münzensammler war die World Money Fair eine willkommene Gelegenheit, die neuesten Gedenkmünzen aus Deutschland zum Tauschpreis zu erhalten, fehlende Stücke in der Euromünzen-Sammlung versandkostenfrei zu kaufen oder zusätzliche Inspiration für eine Erweiterung der eigenen Kollektion zu erhalten.



Die World Money Fair bietet für jeden Geschmack etwas. Die große Messehalle im Estrel ist in erster Linie den Prägestätten aus aller Welt vorbehalten. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie ein numismatisches Disneyland und die Münzproduzenten überbieten sich mit Spezialeffekten, Sonderaktionen und neuen Münzen. Dieser Bereich ist die erste Anlaufstelle für Einsteiger und Sammler, die mit der ganzen Familie anreisen. Das eigentliche Messegeschäft spielt sich dagegen vor allem in den umliegenden Räumen ab. Hunderte Sammler und Händler aus aller Welt bieten ihre Ware in Vitrinen und Schaukästen zum Verkauf an.

Mit offiziell rund 15.000 Besuchern ist die „WMF“ die größte Münzenmesse der Welt. Sie ist vergleichbar mit ihrem amerikanischen Pendant, der “World's Fair of Money“, die jedes Jahr im Sommer an wechselnden Standorten stattfindet. Die World Money Fair ist zudem ein Treffpunkt für Fachleute aus aller Welt, die sich beispielsweise im so genannten Technical Forum über die neusten Prägetechniken informieren. Und im Media Forum stellen die Prägestätten ihre Münzneuheiten für das kommende Jahr vor.

Ein weiteres Highlight für die Fachwelt ist auf der World Money Fair die Verleihung des „Coin of the Year“-Preises. Hierbei handelt es sich um den Oscar der Münzprägung, der jedes Jahr von einer Fachjury aus Experten aus aller Welt vergeben wird. Nachdem die Sieger in zehn Einzelkategorien bereits feststehen, wird mit Spannung erwartet, welche Prägestätte den Gesamtsieg einfährt. Gute Chancen hat dabei Kanada, denn die Royal Canadian Wind war in vielen Kategorien nominiert und beispielsweise für die beste Crown-Münze und beste Umlaufmünze ausgezeichnet. Möglicherweise setzt die COTY-Jury aber auch ein politisches Zeichen und macht die Nationalbank der Ukraine zum Gesamtsieger, denn auch die Ukrainer wurden mit zwei Preisen in Einzelkategorien ausgezeichnet.



Die geradezu rituelle Gestaltung des jährlichen Klassentreffens der Münzensammlerwelt in Berlin mag auf manche Betrachter - auch auf mich - zunehmend reif für eine Erneuerung gewirkt haben - in unsicheren, ungemütlichen und unruhigen Zeiten bekommt dieses Ritual aber einen besonderen Wert. Wir können vom 3. bis 5. Februar 2023 im Estrel-Hotel für ein paar Stunden die Welt um uns herum vergessen, sorglos in unsere Leidenschaft eintauchen, uns ins Getümmel stürzen und ohne Nachzudenken ein bisschen Geld für einen numismatischen Lustkauf ausgeben.

Genau deshalb sage ich jetzt aus voller Überzeugung: „Endlich wieder Messe! Jetzt erst recht!“ Die vergangenen Jahre waren geprägt von Sorgen – zuerst waren es Sorgen um die Auswirkungen der Corona-Pandemie, seit fast einem Jahr sind es Sorgen um die Weltsicherheit nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, und inzwischen sind finanzielle Sorgen durch die Rekord-Inflation in breiten Bevölkerungsschichten in Deutschland angekommen. Gerade im Jahr 2023 werden wir an das deutsche Trauma erinnert, das vor genau einem Jahrhundert seinen Höhepunkt erreichte: Im Laufe des Jahres 1923 explodierte die Inflation förmlich von Monat zu Monat, die Banknoten bekamen immer mehr Nullen und die Geldbündel waren eines Tages nur noch als Brandbeschleuniger im Kamin geeignet. Zwar sind wir von den unvorstellbaren Inflationsraten von damals noch weit entfernt, doch das gegenwärtige Inflationsniveau von zehn Prozent war bis vor ein paar Jahren auch nicht vorstellbar. Deshalb werden die kommenden Jahre ganz im Zeichen einer Flucht in Sachwerte stehen – dazu gehören in erster Linie Münzen und Edelmetalle.

Nicht nur deshalb sage ich jetzt aus voller Überzeugung: „Endlich wieder Messe! Jetzt erst recht!“ Auf der World Money Fair erhalten wir nicht nur blanke Sachwerte in Form von Münzen oder Barren. Wir erhalten auch ein bisschen Sicherheit, Struktur und Stabilität zurück - und schöne Erinnerungen, die unbezahlbar sind.

Sebastian Wieschowski

P.S.: Besuchen Sie das LEUCHTTURM-Team am Stand F24 in der Haupthalle. Sie erkennen ihn am auffälligen Design in Rot und Blau, angelehnt an den Zwei-Euro-Münzkatalog, der auf der Messe präsentiert wird. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


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