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Königin Elisabeth II. stirbt im Alter von 96 Jahren:

Trauer um die meistgeprägte Monarchin der Welt

Der Tod von Königin Elisabeth II. hat weltweit Bestürzung ausgelöst, auch in der Welt der Münzen: Die Website der britischen Royal Mint ist am Donnerstagabend, kurz nachdem die Eilmeldung vom Ableben der Jahrhundert-Monarchin bekannt geworden war, unter dem Ansturm von tausenden Sammlern zusammengebrochen. Offenbar wollten sich viele Numismatiker noch schnell ein Sammlerstück mit dem Bildnis der Queen sichern, bevor die Münzen allmählich aus dem Verkauf verschwinden.

Die meistgeprägte Monarchin der Welt

Die Queen hat in den vergangenen 96 Jahren viele Rekorde aufgestellt - auch in numismatischer Hinsicht. Sie gilt als meistgeprägte Monarchin der Welt, da sie nicht nur auf den Münzen aus Großbritannien, sondern auch auf den Zahlungsmitteln vieler so genannter „Commonwealth Realms“ aus aller Welt zu sehen ist. Zudem wurde Elisabeth auf der größten Goldmünze der Welt verewigt: Die Perth Mint präsentiere im Jahr 2011 eine XXL-Variante ihres „Australian Kangaroo“ mit dem Rekordgewicht von einer Tonne. Und wegen ihrer langen Regierungszeit ist die Queen auch die Rekordhalterin für die meisten Anpassungen des Bildnisses eines Herrschers auf Münzen: Insgesamt fünf verschiedene Darstellungen von Elisabeth II. gibt es auf den britischen Münzen, von der jugendlichen Queen mit Haarband bis zur gealterten „Grande Dame“ der britischen Monarchie im Jahr 2016.

Royal Mint und Perth Mint vor neuen Herausforderungen

Die Royal Mint aus Großbritannien steht nun vor der Herausforderung, die Wertseite ihrer Gedenkmünzen, Umlaufmünzen und Anlagemünzen neu zu gestalten. Dem Vernehmen nach hat das Ableben der Queen für die Herstellung von Zahlungsmitteln für den Geldverkehr vorerst keine Auswirkungen, die Umlaufmünzen werden für das Jahr 2022 weitergeprägt.   

 Zu Problemen führt der Thronwechsel, wie mehrere Insider übereinstimmend bestätigen, bei der Produktion der britischen Anlagemünzen für das Jahr 2023 - die Vorstellung des Jahrgangs 2023 der „Britannia“-Bullionmünzen soll kurz bevor gestanden haben, bereits produzierte Stücke müssten also wieder eingeschmolzen werden. Noch heftiger hat es die Perth Mint aus Australien getroffen: Der Jahrgang 2023 der Lunar-Münzen in Silber stand kurz vor der Veröffenlichung, der Verkaufsstart war für Anfang September geplant. Ob diese Münzen (immerhin 300.000 Stück in Silber) wieder eingeschmolzen werden – noch unklar.   

 Die Briten werden noch einige Jahre Zeit haben, sich beim Bezahlen an der Supermarktkasse von „ihrer“ Queen zu verabschieden: Derzeit gültige Münzen und Banknoten verlieren nicht ihre Gültigkeit. Neue Münzen werden voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2023 in Umlauf gebracht, bei Banknoten wird es noch einige Jahre dauern - die Bank of England hat in den vergangenen Jahren bereits einige Nominale mit neuen Sicherheitsmerkmalen und leicht überarbeiteter Gestaltung in Umlauf gebracht. Ältere Banknoten werden währenddessen schrittweise aus dem Verkehr gezogen werden - also auch die Queen-Banknoten, jedoch sicher nicht in diesem oder dem nächsten Jahr.

Gestaltung der neuen Wertseite

Aus numismatischer Hinsicht gibt es auch eine bedeutsame Änderung, die bereits jetzt feststeht: Nachdem das Bild der Königin auf den Münzen nach rechts zeigt, wird König Charles III. auf den neuen Münzen nach links gucken. Diese Besonderheit der britischen Münzen ist auf eine aus dem 17. Jahrhundert stammende Tradition zurückzuführen, wonach die aufeinanderfolgenden Monarchen abwechselnd mit dem Gesicht nach links abgebildet werden.   

Für die Royal Mint und viele andere Prägestätten in aller Welt wie die Royal Canadian Mint oder die Perth Mint in Australien steht nun viel Arbeit bevor: Die neuen Münzen und Banknoten müssen entworfen und geprägt bzw. gedruckt werden. Dann muss laut einem Bericht der Zeitung „Daily Mail“ der beratende Ausschuss der Königlichen Münze dem Kanzler mehrere Vorschläge für neue Münzen unterbreiten und die königliche Zustimmung einholen. Anschließend werden die Entwürfe ausgewählt und die endgültige Auswahl vom Kanzler und dann vom König genehmigt - der Prozess könnte sich also einige Monate hinziehen und es würde nicht überraschend, wenn Charles III. in numismatischer Hinsicht auf sich warten lässt: Die Münzen seiner Mutter, der Königin, erschienen erst 1953, also im Jahr nach ihrer Thronbesteigung.




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