Das Bundeskabinett hat am 22. Dezember vergangenen Jahres die Ausgabe der 20-Euro-Sammlermünze „1200 Jahre Kloster Corvey“ sowie der 25-Euro-Sammlermünze „Herrnhuter Stern“ beschlossen.

20-Euro-Sammlermünze: 1.200 Jahre Kloster Corvey

Das ehemalige Benediktinerkloster Corvey in Höxter zählt seit 2014 zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Westwerk ist das einzig erhaltene Zeugnis dieses Bautyps aus der karolingischen Zeit. Das Münzmotiv greift eindrucksvoll die Facetten der 1.200-jährigen Geschichte des Klosters auf. Es ist klar und ornamental gestaltet, ohne auf Detailreichtum und Räumlichkeit zu verzichten. Die Kavalierperspektive ermöglicht es, die bedeutende Historie der Kloster- und Schlossanlage erlebnisreich zu visualisieren und greifbar zu machen. Die geometrische Grundgestalt der Bildseite wird aufgegriffen und bildet den Rahmen für die signethafte Umsetzung der Adlerfigur. Das im Münzwettbewerb prämierte Motiv wurde vom Berliner Künstler Bastian Prillwitz entworfen. Die Münze besteht aus Sterlingsilber, hat eine Masse von 18 g, einen Durchmesser von 32,5 mm und wird in den beiden Prägequalitäten Stempelglanz und Spiegelglanz hergestellt. Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift „WO DER HIMMEL DIE ERDE BERUEHRT“. Die Ausgabe ist für den 22.09.2022 geplant.

25-Euro-Sammlermünze: Weihnachten - Herrnhuter Stern

In der Serie „Weihnachten“ erscheint am 24.11.2022 die 25-Euro-Sammlermünze „Herrnhuter Stern“. Die Münzen werden in Stempelglanz und Spiegelglanz ausgegeben und greifen die biblische Tradition der Weisen aus dem Morgenland auf, denen der Stern den Weg zur Krippe in Bethlehem weist. Seit Gründung der Brüdergemeinde in Herrnhut entsteht dort in gemeinschaftlicher Arbeit der Stern, der - von innen leuchtend – seinen Glanz verbreitet und weltweit als Adventsstern eingesetzt wird.

Der besonderen, leicht versetzten Anordnung des Sternes entspricht auf der Wertseite die Position des Bundesadlers. Das Motiv stammt vom tschechischen Künstler Martin Dašek. Im Gegensatz zu den bekannten deutschen 20-Euro-Sammlermünzen bestehen die 25-Euro-„Weihnachtsmünzen“ nicht aus Sterlingsilber, sondern aus reinstem Feinsilber bei einem um 4 Gramm höheren Gesamtgewicht. Die Münze hat einen Durchmesser von 30 mm und wiegt 22 g. Damit ist sie kleiner und schwerer als eine deutsche 20-Euro-Silbermünze (32,5 mm / 18 g). Sie ist folglich spürbar dicker, was in Kombination mit der Tellerprägung ein beeindruckend hohes und plastisches Relief ermöglicht. Der Rand ist glatt, ohne Inschrift oder Riffelung.

Die Technik der Tellerprägung wurde übrigens ab 1966 in der DDR eingesetzt. Diese Münzform war zu jener Zeit international äußerst selten. In der DDR hatte man mit der Tellerprägung jedoch Erfahrung, nachdem sie schon in den 1950er-Jahren bei Auszeichnungsmedaillen zum Einsatz gekommen war. Den Nennwert von 25 Euro gab es vor dem Beginn dieser Serie in Deutschland erst einmal: zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung (LEUCHTTURM EURO-KATALOG LX-G113). Im November vergangenen Jahres ist die erste 25-Euro-Weihnachtsmünze „Geburt Christi“ (LX-G179) erschienen, und für das Jahr 2023 wurde bereits eine Münze mit dem Motiv „Erzgebirgischer Schwibbogen“ angekündigt. Diese Serie endet voraussichtlich im Jahr 2025.

Deutsche 20-Euro-Sammlermünzen

Seit 2016 werden jährlich fünf von der Bundesregierung ausgewählte Themen oder Anlässe mit einer 20-Euro-Sammlermünze gewürdigt. Die Vorgänger dieser Serie waren die 10-Euro-Sammlermünzen, die von 2002 bis 2015 ausgegeben wurden und nun ein abgeschlossenes Sammelthema darstellen. Zu besonderen Anlässen stellten alle fünf Prägestätten eine sechste Münze mit gleichem Motiv her (2006: Fußball-WM, 2009: Leichtathletik-WM, 2011: Frauenfußball-WM). Die 20-Euro-Sammlermünzen sind begehrte Sammlerobjekte und zudem gesetzliches Zahlungsmittel im Inland.