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MIF 2023

Maastricht wurde zum Mekka der Banknoten - und Leuchtturm war mittendrin 


Canon oder Nikon in der Welt der Fotoapparate? Lego oder Playmobil in der Spielzeugwelt? Die World Money Fair oder die World’s Fair of Money für Münzensammler - welche ist die wichtigste, die größte, die beste Münzenbörse der Welt? Die Antwort auf diese Frage fällt alles andere als einfach. Die Messen in Berlin und den USA buhlen ebenso um den Titel wie die Sberatel-Messe in Prag und die Beijing International Coin Expo. Für Händler und Sammler von Banknoten ist die Sache dagegen klar: Die „Maastricht International Fair“ hat sich zur weltweiten Leitmesse entwickelt.

Angefangen hat alles einige Kilometer vor den Toren von Maastricht in der idyllischen Kleinstadt Valkenburg aan de Geul in der niederländischen Provinz Limburg. Hier trafen sich 1986 in der Polfermolen-Halle hauptsächlich Sammler und Händler aus der Region und den angrenzenden Nachbarländern: „Die Sammler waren sehr lokal, jetzt ist das Publikum sehr international“, erinnert sich Veranstalter Dimitri Waltmans. Er hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die „MIF“ nicht nur im Hinblick auf den Namen in der Champions League der Sammlerbörsen mitspielt. Darauf deutet unter anderem die Namensänderung der Messe hin, die vorher als „Paper Money Show“ bezeichnet wurde und inzwischen als „International Money Fair“ ihren umfassenden Anspruch deutlich macht.

Im „Maastrichts Expositie en Congres Centrum“ erlebten Händler und Besucher eine Messe, die mit ihrem regionalen Vorgänger nur noch wenig Gemeinsamkeiten hat. Über 220 Händler waren diesmal in Maastricht vertreten – darunter auch Leuchtturm. Der Ansturm der Händler war deutlich größer als auf der Frühjahrs-Ausgabe der MIF, die traditionell stärker besucht ist als die Herbst-Variante. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 30 Prozent. Allein die Veranstaltungsdauer von sechs Tagen, vier davon als „Pre-Show“ ausschließlich für Händler geöffnet, macht deutlich: Der Markt für Banknoten ist äußerst dynamisch. Und er ist international: Besucher als 64 Nationalitäten waren vertreten und sogar aus entlegenen Regionen wie Australien und Neuseeland kamen Aussteller. Besonders auffällig war der hohe Anteil von arabischen und asiatischen Fachbesuchern.

Die zwei Tage, die für Sammler reserviert waren, reichten allerdings kaum aus, um die faszinierende Vielfalt der Banknoten zu entdecken, zu bestaunen und zu genießen. Besonders blieben die kunstvoll gestalteten Geldscheine aus westafrikanischen Kolonien im Gedächtnis, ebenso die sportlichen Preisvorstellungen. Günstiger zu bekommen waren originalverpackte Banknoten-Bündel, so genannte „Bricks“, die originalverschweißt aus afrikanischen und asiatischen Ländern angeboten wurden. Daneben gab es immer wieder zeitgeschichtliche Dokumente zu kaufen, beispielsweise französische Assignaten aus der Zeit vor der Revolution zu Preisen unterhalb der Zehn-Euro-Marke.

Ein Spaziergang über die „MIF“ machte eindrucksvoll deutlich, dass Banknoten ein Sammelgebiet für jedermann sein können – auch wenn man bislang nicht sein Sammler-Gen entdeckt hat, ist man augenblicklich von der Farbenvielfalt und den vielfältigen technischen Innovationen gefesselt. Und die Preisspanne beginnt bei ein paar Cent für einen Geldschein aus der Wühlkiste mit Zahlungsmitteln aus aller Welt. Null-Euro-Souvenirbanknoten spielten dagegen eine untergeordnete Rolle – das Angebotsspektrum richtet sich in erster Linie an fortgeschrittene Sammler und professionelle Händler.


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