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Krügerrand:

Der Goldstandard seit über 50 Jahren

Es gibt Münzmotive wie Sand am Meer - doch es gibt nur eine Handvoll Münzen, die mit Fug und Recht als "numismatische Legenden" bezeichnet werden können. Eine bestimmte Motivkombination hat diesen Ikonen-Status jedoch ohne Zweifel inne - wann immer irgendwo auf der Welt ein Springbock oder ein älterer Herr mit Bart auf einer Münze abgebildet wird, wissen die meisten Betrachter sofort, dass es sich um eine Goldanlagemünze handelt: Der "Krügerrand" ist seit 1967 der Inbegriff für das moderne Edelmetall-Investment.

Die Anfänge

Dass die Anlagemünze zu einem Erfolg werden würde, war Mitte der sechziger Jahre allerdings überhaupt nicht absehbar. Das Edelmetall-Investment steckte damals noch in den Kinderschuhen, normierte Münzen zu Anlagezwecken gab es nicht. Wer sein Geld in Gold anlegen wollte, musste auf moderne Nachprägungen von historischen Handelsmünzen ausweichen. Somit waren vor allem Kurantmünzen sowie der Sovereign, die österreichischen Kronen und Dukaten sowie die Vreneli aus der Schweiz bei Banken und Sparkassen zu bekommen, spezialisierte Edelmetallhändler mit Ladengeschäften gab es damals noch nicht.

Der britische Sovereign als Vorbild

Bereits mehrere Jahre zuvor hatte Südafrika ab 1961 versucht, mit einer modernen Interpretation des Kurantmünzen-Standards, dem britischen Sovereign, der damals die unangefochtene Nummer Eins des Edelmetall-Investments war, den Rang abzulaufen. Doch mit der Prägung von Goldmünzen zu einem und zwei Rand mit den identischen Gewichten (3,99 und 7,99 Gramm) und Abmessungen (19,5 und 22 mm) der britischen Half und Full Sovereign Goldmünzen konnten die Südafrikaner den Briten nicht ernsthaft Konkurrenz machen, weil der Sovereign auf eine mehrere Jahrhunderte umfassende Geschichte zurückblickte.


Münzen ohne Nennwert

Der zweite Versuch wurde allerdings zu einem Erfolg. Erstmals im Jahr 1967 stellten die South African Mint und die Rand Refinery eine Münze vor, welche durch ihre Gestaltung in zweierlei Hinsicht auffiel: Der Springbock, der bereits auf den Mini-Goldmünzen der Vorjahre zu sehen war, wurde wiederverwertet. Auf der Wertseite fehlte hingegen ein wichtiges Detail: Die Münze wies keinen Nennwert auf. Stattdessen wurde die Metallbezeichnung in Afrikaans namens "Fyngoud" sowie das Gewicht "1 oz" und die englischsprachige Entsprechung "Fine Gold" aufgeprägt. Die South African Mint machte also auf den ersten Blick deutlich: Diese Münze sollte nicht als Zahlungsmittel eingesetzt werden, ihr Gegenwert orientiert sich am aktuellen Metallpreis.

Der rasante Aufstieg

Die mutige Idee der Südafrikaner traf offenbar den Puls der Zeit: Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems im Jahr 1973 war bereits einige Jahre vorher absehbar, ebenso die Liberalisierung des Goldhandels. Die ersten Jahrgänge, die noch in fünfstelliger Mini-Auflage geprägt wurden, waren schnell ausverkauft. Im Jahr 1970 wurde erstmals eine Auflage von mehr als 200.000 Stück erreicht und im Jahr 1974, also nach dem Zusammenbruch von Bretton Woods, explodierten die Auflagenzahlen von rund 800.000 auf 3,2 Millionen Stück. Bis Mitte der Achtziger Jahre hielten die Südafrikaner dieses Niveau, ein Rekord wurde 1978 mit rund 6 Millionen Stück erreicht.

Konkurrenz und Rezession

Gegen Ende der Achtziger Jahre schien allerdings das Ende der Erfolgsgeschichte gekommen. Südafrika war in Folge der rassistischen Apartheid-Politik international isoliert, weite Teile der Welt hatten ein Handelsembargo verfügt. Zudem hatten zahlreiche andere Länder in den vergangenen Jahren eigene Anlagemünzen nach dem Vorbild des Krügerrands entwickelt, so beispielsweise Kanada mit dem Maple Leaf im Jahr 1979, die USA mit dem American Eagle im Jahr 1986 und Österreich mit dem Wiener Philharmoniker im Jahr 1989. Die Produktionszahlen für den Krügerrand brachen somit ab 1989 massiv ein. Trauriger Tiefpunkt: Im Jahr 1992 wurden lediglich 1.803 Exemplare geprägt.

Zurück an die Spitze

Es dauerte lange Jahre, bis der Vertrauensverlust in Südafrika wieder überwunden war. 2007, also lange nach dem Ende der Apartheid, erreichten die Prägezahlen wieder ein sechsstelliges Niveau. Doch schlussendlich führte wohl die lange Geschichte und der hohe Bekanntheitsgrad des Krügerrands dazu, dass die Anlagemünzen aus Südafrika ihre "Pole Position" zurückgewinnen konnte. Dazu hat möglicherweise auch die Legierung der Münze beigetragen, die mit einem leichten Kupferanteil versehen wurde und daher eine deutlich höhere Kratzfestigkeit ermöglicht als bei anderen Anlagemünzen.

Der silberne Krügerrand

Der vorläufige Höhepunkt des Siegeszuges des Krügerrands fand im Jahr 2017 in Berlin statt: Auf der "World Money Fair" feierten die Südafrikaner als Ehrengast den 50. Geburtstags des Programms. Und zu diesem runden Jubiläum erfüllten sie sowohl Sammlern als auch Anlegern einen lang gehegten Wunsch: erstmals in Silber geprägt. Die erste Aufgabe, die sich zuvorderst an Sammler richtete, war noch auf der Messe restlos ausverkauft. Und seit 2018 ist der Krügerrand auch in Silber als unlimitierte Bullion-Prägung zu bekommen - obwohl es in diesem Produktsegment zahlreiche starke Konkurrenten gibt, hat sich der Krügerrand auch in Silber zu einem Bestseller entwickelt.


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