Euro-Fehlprägungen sind ein spannendes Sammelgebiet auch ohne Super-Rendite
Fehlprägungen von Euro-Münzen üben auf die breite Öffentlichkeit eine große Faszination aus, denn in der Boulevardpresse werden regelmäßig erstaunliche Preise für vermeintlich fehlerhafte Prägun-gen aus dem Euro-Raum vermeldet. Dadurch wird der Eindruck vermittelt, dass mit geringem Aufwand ein Schatz im Portmonee aufgespürt werden kann - und dass Münzen, die von der Norm abweichen, automatisch im Wert explodieren. Eingefleischte Münzsammler wissen, dass die Realität durchaus anders aussieht. Grundsätzlich ist festzuhalten: Fehlprägungen sind eine exotische Teildisziplin der Numismatik. Es gibt einige passionierte Sammler, die sich auf Fehlprägungen spezialisiert haben, eine breite Community für dieses Thema gibt es jedoch nicht.
Individuelle Wertermittlung
Dazu kommt ein weiteres Problem: Der Sammlerwert einer Fehlprägung lässt sich äußerst schwer bemessen. Zwar gibt es mehrere Anhaltspunkte, die für die Wertermittlung zu Grunde gelegt werden können, doch weil es sich bei den allermeisten Fehlprägungen um Zufallsprodukte handelt, muss jedes Stück einzeln bewertet werden - und es muss einen Liebhaber finden, der bereit ist, ausgerechnet für dieses exotische Stück etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Fehlprägung vs. Abweichung von der Norm
Im Bereich der Euro-Umlaufmünzen kommt es besonders häufig zu Missverständnissen und Enttäuschungen rund um vermeintliche Fehlprägungen. Denn die meisten Münzen, die als Fehlprägungen im Internet angeboten werden, haben keinen besonderen Sammlerwert, der über den Nennwert hinausgeht. Wenn zum Beispiel die Konturen einer Münze äußerst grob ausfallen, wie es beispielsweise bei den Zwei-Euro-Münzen aus Spanien vorkommt, handelt es sich dabei nicht um eine Fehlprägung, sondern um eine übliche Abweichung von der Norm, die bei der massenhaften Prägung von Millionen Münzen unvermeidlich ist.
Eingefleischte Münzsammler wissen, dass die Realität durchaus anders aussieht. Grundsätzlich ist festzuhalten: Fehlprägungen sind eine exotische Teildisziplin der Numismatik. Es gibt einige passionierte Sammler, die sich auf Fehlprägungen spezialisiert haben, eine breite Community für dieses Thema gibt es jedoch nicht.
Stempeldrehungen mit hohem Sammlerwert
Es gibt jedoch einzelne Typen von Fehlprägungen, die durchaus für Interesse in der Sammlerwelt sorgen und bei Auktionen hohe Preise erzielen. Hierzu gehören beispielsweise Stempeldrehungen. Dabei wurde entweder die Vorder- oder die Rückseite der Münze in einem anderen Winkel als die jeweils gegenüberliegende Seite geprägt. Bei dieser Abwandlung gilt grundsätzlich: Je größer die Drehung, desto höher der Sammlerwert - denn eigentlich sollten Münzen mit Stempeldrehungen aufgrund der strikten Qualitätskontrolle in den Prägestätten gar nicht in den Umlauf kommen. Wer die aufregende Welt der Münzen entdeckt, sollte sich vom Thema "Fehlprägungen" nicht abschrecken, aber auch nicht verwirren lassen. Das Münzensammeln ist auch ohne sensationelle Wertzuwächse, die bei einem Zufallsfund im Portmonee entstehen, ein faszinierendes Hobby. Und eine Münze mit auffälliger Optik hat natürlich auch ihren Platz im Sammelalbum verdient - und kann jederzeit zum aufgeprägten Wert an der Supermarktkasse ausgegeben werden.
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