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Fälschungen von Euro-Münzen und Banknoten erkennen 

Auf der Suche nach filmreifen "Fakes"

Für die Deutsche Bundesbank begann das Jahr 2023 mit einer unerfreulichen Nachricht: „Mehr Falschgeld im Umlauf“, warnte die Bundesbank in einer Pressemitteilung vom Januar und vermeldete eine leichte Erhöhung an falschen Banknoten. Rund 44.100 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,7 Millionen Euro wurden im Vorjahr im deutschen Zahlungsverkehr registriert: „Damit erhöhte sich die Anzahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent“, heißt es in der Mitteilung der Bundesbank. 

Bei der Erkennung von unechten Banknoten haben es die Prüfer der Bundesbank dem Bericht zufolge wiederholt mit „üblichen Verdächtigen“ zu tun, oder mit anderen Worten: Ein bestimmter Fälschungstyp taucht gehäuft auf. Den größten Anteil nahmen laut der Bundesbank wie bereits in den Vorjahren leicht erkennbare Fälschungen mit dem Aufdruck „MovieMoney“ oder „Prop copy“ ein – es handelt sich also um Geldscheinkopien, die als Requisiten für Filme hergestellt wurden. Diese Noten weisen zwar eine authentische Farbgebung, aber keinerlei Sicherheitsmerkmale auf, und sind mit einem Hinweis versehen. Dennoch können sie im schnelllebigen Geldverkehr leicht übersehen werden und landen deshalb im Umlauf. 


Die Bundesbank zieht ein gemischtes Fazit zu ihrer Jagd auf Fälschungen: „Die Falschgeldzahlen sind im Jahr 2022 leicht gestiegen. Dies dürfte daran liegen, dass die Corona-Einschränkungen der beiden Vorjahre größtenteils aufgehoben wurden und Volksfeste oder Weihnachtsmärkte wieder stattfanden, wo überwiegend mit Bargeld bezahlt wird“, erklärte Burkhard Balz, der im Bundesbank-Vorstand für Bargeld zuständig ist: „Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen jedoch weiter sehr niedrig: Rein rechnerisch entfielen 2022 nur fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.“

Über 70.000 gefälschte Euro-Münzen in Deutschland

Doch wie sieht es mit gefälschten Euro-Münzen aus? „Falsche Euromünzen werden in allen Ländern des Euroraums aus dem Verkehr gezogen. Im Jahr 2022 kamen in Deutschland 77.384 Münzfälschungen im Zahlungsverkehr vor“, berichtet Roland Zils vom Nationalen Analysezentrum für Falschgeld auf Anfrage der LEUCHTTURM-Redaktion. Es habe nicht lange gedauert, bis nach der Einführung des Euro-Bargeldes die ersten Fälschungen im Umlauf aufgetaucht sind: „Erste einfache Fälschungen tauchten im Jahr der Euroeinführung auf“, betont Zils.

Was bei Roland Zils und seinen Kollegen im Nationalen Analysezentrum für Falschgeld auf den Tisch kommt, bereitet den Experten üblicherweise kein großes Kopfzerbrechen – die Qualität der im Umlauf befindlichen Euro-Fälschungen ist üblicherweise gering: „Fälschungen werden in der Regel schnell erkannt. Es gibt nur wenige Fälschungen mit guter Prägequalität, bekräftigt Zils. Dabei wird alles gefälscht, was seit 2002 von offizieller Seite in Umlauf gebracht wird: „Es gibt keine bevorzugten Motive. Mehrheitlich wird die Standardbildseite der Länder des Euroraums gefälscht. Dies geschieht auch bei Gedenkmünzen mit den für die Länder individuellen Bildseiten“, erklärt der Experten vom Nationalen Analysezentrum für Falschgeld. 


Auswahl aus der Asservatenkammer bei der World Money Fair

Die Bundesbank geht bei der Analyse der aufgespürten Fälschungen akribisch vor und teilt die Fakes in unterschiedliche "Fälschungsklassen" ein. Denn die Fälschungen unterscheiden sich in der Machart. Münzen mit identischen Fälschungsmerkmalen werden zu einer Klasse zusammengefasst: „Bei einem Verdacht auf eine Fälschung prüfen wir die optischen Merkmale sowie die physikalischen Kennwerte. Anschließend prüfen wir, ob die Fälschungen bereits bekannten Fälschungsklassen zugeordnet werden können“, erklärt Roland Zils. 

Um die Öffentlichkeit für die Problematik der Euro-Münzfälschungen zu sensibilisieren, ist die Bundesbank auch auf ausgewählten Veranstaltungen präsent und zeigt Beispiele für verschiedene Fälschungsklassen – so zuletzt auf der „World Money Fair“ in Berlin, wo Roland Zils am Stand der Münze Deutschland eine Auswahl aus der Asservatenkammer des Nationalen Analysezentrum für Falschgeld präsentieren konnte.



Zwei-Euro-Münzen sind beliebtestes Fälschungs-Opfer

Doch wie können sich Verbraucher gegen gefälschte Euro-Münzen schützen? Grundsätzlich beschränken sich Fälschungen nach Beobachtung der Bundesbank auf bestimmte Nominale – so traten bisher nur Euro-Fälschungen in den drei höchsten Stückelungen auf. „Mit Abstand am meisten gefälscht wurde in Deutschland bisher die 2-Euro-Münze. Im Jahr 2022 entfielen 92% der identifizierten Fälschungen auf die 2-Euro-Münze, danach folgten die 1-Euro-Münzen mit sieben Prozent und die 50-Cent-Münzen mit einem Prozent“, berichtet Roland Zils. 

Aufgrund der Aktivitäten der Strafverfolgungsbehörden und der Bundesbank stellten falsche Münzen in Deutschland nach seiner Einschätzung bislang kein Problem dar. „Dazu trägt auch die Zusammenarbeit mit den Münzprüfgeräteherstellern bei: Gut eingestellte Automaten erkennen falsche Münzen“, betont Zils.


 

Tipps zur Erkennung von Fälschungen

Der Experte bekräftigt, dass Verbraucher eine gefälschte Euro-Umlaufmünze leicht erkennen können:

- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf. Die Farbtönung von Fälschungen weicht in der Regel von echten Münzen ab.

- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.

- Echte 1- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel entweder nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten. 

Die Bundesbank rät, falsche Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So können unter Umständen wichtige Hinweise auf Personen gegeben werden, die Falschgeld in Umlauf bringen. Übrigens beschränkt sich die Arbeit des Nationalen Analysezentrums nicht auf falsche Euro-Münzen: „Wir erhalten auch falsche Münzen aus Nicht-Euro-Ländern“, berichtet Roland Zils. Denn nach dem Genfer Abkommen von 1929 ist die Bundesbank dazu verpflichtet, alle im Umlauf befindlichen Münzen zu überprüfen, die in Deutschland als falsch oder falsch verdächtig auffallen.               


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