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Philatelistische Liebesgrüße nach Moskau

Ukraine feiert militärische Erfolge mit frechen "wartime stamps" 

Von einem "Schlag gegen Putins Prestigeprojekt" war die Rede, als die Brücke zwischen der Halbinsel Krim in der Ukraine und dem russischen Festland durch Explosionen und einen Brand schwer beschädigt wurde. Die Bilder von Bauteilen der Brücke, die ins Wasser gestürzt wurden, gingen um die Welt - und sie könnten sich demnächst auf einer Briefmarke wiederfinden: Kurz nach Bekanntwerden der Beschädigungen der strategisch wichtigen Infrastruktur hat der ukrainische Postchef Ihor Smyljanskyj im Nachrichtenkanal Telegram angekündigt, dass die Brücke auf einer Sondermarke verewigt wird. Und es liegt bereits ein Vorschlag vor: In Kiew stellten Künstler eine menschenhohe Briefmarke auf. Das Kunstwerk, das in Aquarelloptik gehalten und inzwischen zu einem beliebten Fotomotiv geworden ist, zeigt die Krim-Brücke in weißer Farbe sowie zwei Feuerbälle an den Brückenträgern. Entworfen wurde sie von einer Nichtregierungsorganisation. 

Titanic-Szene vor Brücken-Explosion?

Das Ausgabedatum für die neue Kriegs-Marke steht nach Angaben der Ukrainischen Post noch nicht fest, doch die Provokation ist gelungen: Postchef Smyljanskyj ergänzte seinen Post mit zwei eigenen Motivvorschlägen: Einerseits die berühmte Szenen aus dem Film "Titanic", bei dem die Hauptpersonen verliebt an der Reling des Schiffes stehen, übertragen auf die Brücken-Kulisse. Das zweite Motiv zeigt die Brücke in Form einer Handschelle, die gesprengt wird.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine findet also inzwischen auch auf Briefmarken statt: Knapp zwei Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gab die ukrainische Post eine Sondermarke heraus, auf der ein ukrainischer Soldat zu sehen ist, der dem russischen Raketenkreuzer "Moskwa" den Mittelfinger zeigt. Das Schiff war kurz zuvor untergegangen. Dazu ließ die "Ukrposhta" einen Sonderstempel entwerfen, der die Schlangeninsel im Schwarzen Meer zeigte – die kleine Insel mit nur 30 Einwohnern war eines der ersten Ziele der russischen Armee am 24. Februar 2022. Der Kreuzer Moskwa und die Korvette Wassili Bykow hatten Kurs auf die Insel genommen und wurden von ukrainischen Soldaten per Funk mit den Worten "Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!" empfangen - dieser Satz ist ebenfalls auf dem Sonderstempel zu sehen, der von der ukrainischen Post gestaltet wurde.

Abstimmung über Soziale Medien für erstes Kriegs-Motiv

Die Marke gibt es in zwei Ausführungen: Eine Marke weist den Nennbetrag „F“ auf und hat einen Gegenwert von 23 ukrainischen Hrwyna, die Marke mit dem Nennbetrag „W“ im Wert von 1,50 US-Dollar ist für das Ausland bestimmt. Die Auflage liegt bei jeweils 500.000 Stück pro Variante, außerdem wurden Ersttagsbriefe in einer Auflage von 20.000 Exemplaren verkauft. Die Ukrainische Post hatte Anfang März 2022 über Soziale Medien eine Abstimmung freigeschaltet, bei der unter 20 Vorschlägen das Motiv des Künstlers Boris Groh erfolgreich war. Groh hat die Farbgestaltung der Marke offenbar bewusst an die Nationalflagge der Ukraine angelehnt mit einem gelben Sandstrand unten und dem blauen Meer oben. Die Bestellmöglichkeit über die Homepage der ukrainischen Post ist zwar möglich, aber man braucht (wohl wegen des Krieges) viel Geduld, da diese sehr langsam arbeitet. Vor einer nicht sicheren Bezahlung mit Kreditkarten wird in Sammlerkreisen abgeraten.  

Der russische Angriff auf die Ukraine wird wohl auch zukünftig Auswirkungen auf die Ausgabepolitik der Ukrainischen Post haben. Für 2023 waren insgesamt 13 Themen geplant, insbesondere mit einem Fokus auf Geschichte und herausragende Persönlichkeiten, aber auch die Moderne und der Weltraum sowie drei Gemeinschaftsausgaben mit Italien, Singapur und den USA. Im Zusammenhang mit der Verhängung des Kriegsrechts in der Ukraine wurde die Umsetzung der thematischen Pläne für die Herstellung von dekorativen Briefmarken, Briefumschlägen und Sonderstempeln für das Jahr 2022 allerdings nach Angaben der Ukrainischen Post ausgesetzt - die letzte reguläre Emission war dem 150. Geburtstag des Malers Oleksa Novakivskyi gewidmet und erschien im März. Inzwischen gilt ein Notfallplan, der bislang jeweils eine Briefmarkenausgabe pro Monat zwischen April und Oktober vorsieht - darunter eine Sondermarke, auf der ein ukrainischer Traktor einen russischen Panzer abschleppt. Im August erschien eine prächtige Blockausgabe zum Thema "Frei, Unzerbrechlich, Unbesiegbar". 



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